Dienstag, 5. Juli 2011

Ungeliebte Schmutzwäsche

Sachen gibt's, die gibt es eigentlich gar nicht:

Da ruft die Noch-Ehefrau meines Mandanten an, wegen des Schriftsatzes Ihres Rechtsanwaltes. Den habe ihr Mann ihr am Wochenende gezeigt und mit dessen Inhalt sei Sie überhaupt nicht einverstanden. Leicht verwirrt aber doch auch schmunzelnd weise ich sie darauf hin, dass sie jetzt aber mit dem Anwalt ihres Mannes spricht und das doch wohl eher dem Kollegen, den sie beauftragt hat, erzählen solle.

"Ich hab' ihm doch von Anfang an gesagt, dass ich auf gar keinen Fall schmutzige Wäsche waschen möchte!" Sie wolle wissen, ob man die Scheidung nicht auch ohne ihren Anwalt machen könne.

Das soll sie jetzt mal schön mit dem Kollegen klären. Zumal der bislang eigentlich solide Arbeit gemacht hat. Und der mir daher auch doch irgendwie Leid tut.

Andererseits beruhigt es mich, dass auch andere hin und wieder ähnliche Probleme mit Mandanten haben...

2 Kommentare:

  1. Familienrecht ist eben ein besonders sensibler Bereich, der so tief wie kein anderer in das Privat- und Intimleben der Menschen hineinreicht. Das verlangt auch von dem Anwalt besondere Sensibilität. Und wenn der Mandant keinen Scheidungskrieg führen will, nach dem er seinem Ex-Partner nicht mehr in die Augen sehen kann, dann ist das zu respektieren. In dem Zusammenhang wundert es mich auch, dass ein Anwalt Schriftsätze verschickt, ohne sie vorher dem Mandanten zur Kenntnis zu geben.

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  2. Das klingt doch nach einem Hilferuf nach Mediation.

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